Traditionelles Kräuterlexikon

Alexander-von-Bernus-Gesellschaft


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Alexander Freiherr v. Bernus (1880–1965) war Dichter und Alchymist. In die literarisch-künstlerische Öffentlichkeit trat er schon als Student ein. Er wurde Herausgeber der Zeitschrift »Die Freistatt«, in der namhafte Literaten schrieben, die das Münchner Schwabing der Jahrhundertwende berühmt machten. Mit ihnen, z. B. Karl Wolfskehl, Ricarda Huch, Else Lasker-Schüler, Frank Wedekind, Franz Blei, Rainer Maria Rilke, Paul Scheerbart, Stefan Zweig, Thomas Mann und Hermann Hesse, um nur die Bekanntesten zu nennen, stand er jahrelang in freundschaftlicher Beziehung. Stift Neuburg, seinen Landsitz bei Heidelberg, stellte er bis 1926 während der Sommermonate für sie als Musenort und Treffpunkt zur Verfügung. Auch Stefan George und sein Kreis waren dort jahrelang zu Gast.

Bereits mit 23 Jahren trat er mit eigenen literarischen Werken in die Öffentlichkeit und hatte sofort Erfolg. Sein erster Gedichtband »Aus Rauch und Raum« wurde von der Öffentlichkeit positiv aufgenommen. Von 1907 bis 1912 betrieb er zusammen mit Will Vesper, Karl Wolfskehl, Rolf von Hoerschelmann, Karl Thylmann und Emil Preetorius unter anderen ein eigenes kleines Theater, die »Schwabinger Schattenspiele«. 1912 lernte er Rudolf Steiner kennen, mit dem ihn bis zu dessen Tode eine enge Freundschaft verband. 1916 bis 1920 gab er die Zeitschrift »Das Reich« heraus, bei der Rudolf Steiner der bedeutendste Mitarbeiter war. Im Laufe seines Lebens veröffentlichte Alexander von Bernus über zwanzig Gedichtbände, schrieb Novellen, Schattenspiele, Stücke, Mysterienspiele, Prosatexte und ein bedeutendes alchymistisch-naturwissenschaftliches Werk »Alchymie und Heilkunst«.

Neben der dichterischen Tätigkeit widmete er sich der naturwissenschaftlich-alchymistischen Forschung. Im Jahre 1921 gründete er sein eigenes alchymistisch-spagyrisches Laboratorium, in dem er in jahrzehntelanger Arbeit über dreißig Heilmittel entwickelte. Bernus war derjenige, der die jahrtausendealte Tradition der Alchymie, die mit Paracelsus mehr oder weniger abgebrochen war, wieder aufgegriffen hat. Er hat damit der Naturwissenschaft ihre geistige Dimension zurückgegeben. Mit seinen Forschungsresultaten, den sehr wirksamen Heilmitteln, lieferte er im 20. Jahrhundert den Beweis, dass Alchymie mehr ist als mittelalterlicher Gespensterglaube.

Alexander von Bernus‘ Leben und Werk zeugen von einer reichen Persönlichkeit, die viele Talente vereinigte. So war er beides, ein zurückgezogener, in seinem geistigen Anschauen oft einsamer Dichter und Forscher und eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Er war Mitglied des PEN und der Akademie für Sprache und Dichtung und stand immer in Kontakt mit anderen schöpferischen Geistern seiner Zeit. Er ist drei Ehen eingegangen, wovon die letzte, mit Isa von Bernus, geb. Oberländer, die Erfüllung brachte, nach der er gesucht hatte. Sie haben 35 Jahre lang, bis zu seinem Tode im Jahr 1965, zusammen gelebt und gearbeitet.

Die Alexander-von-Bernus-Gesellschaft wurde 1996 von Isa Freifrau v. Bernus und dem späteren Vorsitzenden Andreas Schulz gegründet, ist aber nach über 20jähriger Öffentlichkeitsarbeit, seit dem Verkauf des Schlosses Donaumünster durch die Bernus-Erben kein eingetragener Verein mehr. Den Vorstand bilden heute die Bernus-Herausgeberin Irmhild Mäurer, Franz Förg, Hubert Hefele und Jens Kästner-Brandes.



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